Die Lage in den türkischen Gefängnissen ist angespannt. Trotz Corona-Krise fehlt es in den Haftanstalten an Hygiene und medizinischer Versorgung. Der Fall der Gefangenen Merve Aydoğan im Frauengefängnis Kayseri Bünyan zeigt, wie schlimm es um die Gefangenen steht. Sie und ihre Zellennachbarn zeigen Symptome einer Corona-Erkrankung.
„Ich leide seit 10 Tagen an Erbrechen. Ich bin ein Fall für die Intensivstation. Ich werde zur Sanitätsstation gebracht und bekomme ständig Infusionen. Es bringt überhaupt nichts. Letzten Samstag war ich wieder in der Sanitätsstation und habe gesagt,. Dass wir in die Notaufnahme gebracht werden wollen. Wir brechen, wir sehen kaum etwas und habe Durchfall. Der Arzt weiß nicht, warum wir unsere Sehfähigkeit verlieren,“ zitiert die Nachrichtenagentur „Mezopotamya“ die Gefangene.
Erschreckend ist, dass der Arzt des Gefängnis gesagt haben soll, dass laut Anweisung des Justizministeriums keine Gefangenen mehr in Krankenhäuser mehr gebracht werden dürfen. Aydoğan erzählt, dass auch ein Augenarzt sie in der Sanitätsstation des Gefängnisses untersucht habe. Der Mediziner gehen davon aus, dass die Gefangene etweder einen Gehirntumor habe oder durch einen Schock an Sehverlust leide.“
So wie Merve Aydoğan gibt es zahlreiche Fälle in den türkischen Gefängnissen. Umso mehr ist die Angst unter den Gefängnisinsassen groß, sich zusätlich noch mit dem Coronavirus anzustecken. „ Wir sind hier dem Tode ausgeliefert. Sie haben von uns eine Blutprobe entnommen aber nicht auf das Coronavirus getestet. Hört unsere Stimmen,“ lautet der Appell von Aydoğan.