Besonders Kranke haben es in türkischen Gefängnissen schwer. Sie werden in der Regel schlecht oder gar nicht behandelt. Immer wieder werden Häftlinge erst dann ins Krankenhaus geschickt, wenn alles zu spät ist. Ein Beispiel ist der Unternehmer Medeni Arifoğlu, über dessen Fall Bold berichtet hatte. Er hatte Krebs und wurde erst ins Krankenhaus entlassen, nachdem sich die Metastasen überall in seinem Körper verteilt hatten. Wenige Tage später verstarb der Familienvater in seinem Krankenbett.
Auch der seit über drei Jahren inhaftierte ehemalige Staatsanwalt Sadrettin Sarıkaya ist krank und hat inzwischen sehr starke Schmerzen. İn einem Brief an seine Familie aus dem Gefängnis in Istanbul-Silivri schildert er seine Situation: “Zur Zeit habe ich sehr starke Kopfschmerzen. Meine Schmerzen werden immer mehr. Erst in einem Jahr soll ich eine ärztliche Untersuchung bekommen. Aber ich habe starke Schmerzen. Ich konnte nicht therapiert werden. Es wird immer schlimmer,” schreibt der ehemalige Staatsanwalt.
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820 Tage lang war Sarıkaya in Isolationshaft, nachdem er am 17. Februar 2017 verhaftet wurde. Er hat nur noch eine Niere. Zudem hat der Jurist hohen Blutdruck. Es besteht zudem der Verdacht auf Multiple Sklerose (MS). Sadrettin Sarıkaya hatten im Rahmen der Ermittlungen gegen die PKK den Chef des türkischen Geheimdienstes, Hakan Fidan, vorgeladen. Fidan war aber nicht zur Vernehmung gekommen.