In der Türkei steigen die Zahlen der Toten durch das Coronavirus weiterhin stark an. Laut Gesundheitsminister Fahrettin Koca habe es bislang 214 Tote gegeben. Die Zahl der Infizierten sei auf 13.531 gestiegen. Alleine in den vergangenen 24 Stunden seien 46 Menschen umgekommen.
TEST sayımız düne oranla %25,2 arttı. TEST MERKEZİ sayımız 75’e ulaştı. Pozitif vakaların tespitinde daha hızlı ve avantajlıyız. Sosyal izolasyondan taviz vermeyelim. Temas=Risk. Lütfen unutmayalım.
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— Dr. Fahrettin Koca (@drfahrettinkoca) March 31, 2020
Gleichzeitig hat die Regierung dem Parlament ein neues Amnestiegesetz vorgestellt. Damit sollen Häftlinge aus den überfüllten Gefängnissen entlassen werden. Ausgenommen sollen aber Gefangene sein, die wegen Terrordelikte hinter Gittern sind. Zentausende politische Häftlinge sind allerdings weiterhin hinter Gittern, weil ihnen Terrorismus vorgeworfen wird. Unter ihnen auch über 100 Journalisten wie etwa Ahmet Altan oder Hidayet Karaca. Auch Menschenrechtler wie Osman Kavala oder Oppositionspolitiker wie der ehemalige Co-Vorsitzende der HDP, Selahattin Demirtaş, sind wegen Terrordelikte im Gefängnis.
In den sozialen Medien hingegen wird die Regierung dafür heftig kritisiert. In den Gefängnissen des Landes gebe es Platz für 120.000 Personen. In den Haftanstalten seien aber 300.000 Menschen untergebracht. Sollte das neue Amnestiegesetz in Kraft treten seien die Insassen, unter ihnen zehntausende politische Gefangene, schutzlos ausgeliefert. Neben mangelnder Hygiene gebe es zudem keine ausreichende medizinische Versorgung in den türkischen Gefängnissen.
Im Gefängnis von Van kam es unterdessen zu einer Revolte unter den Gefangenen, weil es nicht ausreichende Maßnahmen gegen das Coronavirus gebe, teilte der Abgeordnete Murat Sarısaç (HDP) mit. Vor dem Gefängnis versammelten sich gepanzerte Fahrzeuge und Feuerwehrwagen. Offenbar soll es auch zu einem Brand in der Haftanstalt gekommen sein.
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