Das von Russland gekaufte Raketenabwehrsystem vom Typ S-400 wurde erstmalig in der Hauptstadt Ankara getestet. Damit wurde die These bekräftigt, dass Präsident Erdoğan Abwehrsystem für den Schutz seines Präsidentenpalastes gekauft hat. Der Kauf der S-400 hatte innerhalb der NATO zu einer Krise geführt. Der stellvertretende Vorsitzende der oppositionellen CHP, Ünal Çeviköz, kritisierte diesen Zustand. Die Journalistin Zeynep Gürcanlı behauptet, die Raketen seien für den Schutz des Präsidentenpalastes gekauft wurden.
BOLD- Das von Russland gekaufte Raketenabwehrsystem vom Typ S-400 wurde erstmalig in der Hauptstadt Ankara getestet. Dabei sollen die Abwehrraketen zuerst mit den F-16 Kampfjets vertraut gemacht werden. Der Gouverneur von Ankara hatte die Bevölkerung wegen der Tiefflüge der Kampfjets im Vorfeld informiert.
“F16 Jets werden in Ankara Tiefflüge durchführen”
In einer schriftlichen Erklärung aus dem Gouverneursamt hieß es, dass aufgrund „einiger Projekte unter der Verwaltung des Präsidiums für Abwehrindustrie, am 25. und 26. November 2019, F-16 Kampfjets im Luftraum von Ankara Tiefflug-Tests durchführen werden. Wir informieren die Öffentlichkeit, damit keinerlei Panik ausbricht.“
Wird Ankara geschützt oder die Türkei?
Ünal Çeviköz, stellvertretender Vorsitzender der oppositionellen CHP, kritisierte die Tests des neuen Abwehrsystems in Wohngebieten. „Sollen die S-400 Abwehrraketen den türkischen Luftraum schützen oder Ankara? Kann ein System, das eine Reichweite von 600 km hat, nicht außerhalb von Wohngebieten getestet werden?“, so Ceviköz.
“Der Palast soll geschützt werden”
Nach Ansicht der türkischen Journalistin Zeynep Gürcanlı hat die Wahl für den Teststandort Ankara mit dem Schutz des Präsidentenpalastes zu tun. „Als ich sagte, dass die S400-Raketen zum Schutz des Palastes gekauft wurden, habt ihr euch darüber empört“, so Gürcanlı.
Kein Vertrauen in die NATO
In der Türkei gehört das Misstrauen Erdoğans gegenüber den hohen Generälen der türkischen Streitkräfte, die ein Teil der NATO sind, zu den wichtigsten Diskussionthemen. Erdoğan beschützt sein Präsidentenpalast mit etwa 2.500 Sicherheitsbeamten. Den Schutz des Luftraumes würde Erdoğan mit dem russischen Luftabwehrsystem schützen, die die Türkei mehrere Milliarden Dollar gekostet hat.
Die türkische Opposition fragt immer wieder, warum der Präsidentenpalast Erdoğans beim Putschversuch vom 15. Juli 2016 nicht von Flugzeugen beschossen wurde. In jener Nacht schlug lediglich eine Bombe in einer Nebenstraße des Palastes ein.
Kemal Kılıçdaroğlu, Chef der Oppositionspartei CHP, bezeichnete den 15. Juli 2016 als „kontrollierten Putschversuch.“ Es gibt Spekulationen darüber, dass Erdoğan die Abwehrraketen von Russland gekauft hat, um sich vor der Gruppe im türkischen Armee zu schützen, die als NATO-nah gelten.