Erneut ist ein Folterfall in Polizeigewahrsam in der Türkei bekannt geworden. Nachdem Naci Çelik von der Polizei festgenommen und ins Polizeirevier in Istanbul Sultangazi gebracht wurde, wurde er dort auf brutale Weise gefoltert. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen eingestellt, weil die Polizisten Gewalt angewendet haben, um den Widerstand des Gefangenen zu beenden.
Zudem könne man durch einfache medizinische Eingriffe die Wunden von Çelik heilen. Polizisten hätten zudem nach Ansicht der Staatsanwaltschaft das Recht Widerstand durch Anwendung von Gewalt und Waffen zu brechen.
Nach einem Bericht der Zeitung “Cumhuriyet” sei das Opfer Naci Çelik am 26. August 2019 mit seinem Auto nach Hause gefahren. Auf dem Weg habe er seinen Verwandten Mehmet Emin Tunğ auf dem Weg gesehen und ihn aufgesammelt. Bei Tunğ soll Rauschgift gefunden worden sein.
Anschließend sei das Fahrzeug von Çelik von einem Zivilfahrzeug angehalten worden. Dabei seien die beiden Männer festgenommen und anschließend ins Polizeirevier gebracht worden. Dort sollen die Polizisten in verschiedenen Räumen bis zum nächsten Morgen mit Schlagstöcken gefoltert worden sein. Nach seiner Freilassung hatte Çelik Strafanzeige gegen seine Peiniger gestellt. Hier hatte der zuständige Staatsanwalt die Ermittlungen eingestellt. Der Mann habe Widerstand geleistet und die Beamten diesen gebrochen.