Mevlüt Öztaş gehört zu den über 100 Journalisten in der Türkei, die im Gefängnis sitzen. Der an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte Familienvater hat mit seiner Chemotherapie angefangen. Dabei ist er mit Handschellen gefesselt.
von Sevinç Özarslan
Mevlüt Öztaş war der Verantwortliche der Nachrichtenagentur „Cihan Haber Ajansı“ in Uşak. Heute hat er bei einem Telefongespräch mit seiner Familien gesprochen. Wegen des Coronavirus sei die Operation verschoben worden, berichtete er seiner Familie. „Die Ärzte sagte, wenn wir mit einer Chemotherapie eine Lösung finden, werden wir weitermachen. Bei der Chemotherapie sind manche Wärter behilflich und hatten geine Handschellen angelegt. Der Oberaufseher verlangt aber, dass ich Handschellen angelegt bekomme,“ so der Krebskranke Journalist.
Innere Organe werden angegriffen
Öztaş erklärt, dass er Problme mit seinen Organen hat. „Die inneren Organe werden dabei angegriffen. Gleichzeitig soll eine Kommission entscheiden, ob ich in dieser Phase im Gefängnis bleibe oder nicht,“ erzählte der Journalist.
Krankenzimmer mit Gittern
Im Februar wurde Öztaş verhaftet und ins Gefängnis von Uşak gebracht. Später wurde in die Haftanstalt von Afyon verlegt. Vor rund einem Monat wurde er dann ins Krankenhaus von Ankara Dışkapı verlegt. Dort befindet er sich im Kellergeschoss. Zein Zimmer ist mit Gittern abgeriegelt. Seit der Journalist ins Gefängnis kam, kämpft er mit verschiedenen Krankheiten. In dieser Zeit hatte er zwei Operation hinter sich gebrach – wegen eines Leistenbruchs und an der Gallenblase.
Wegen der Bedingungen im Gefängnis leidet er auch an Nierenprobleme und hohen Blutdruck. Zudem wurde sein Astha schlimmer. Trotz seiner Krankheit hatte ihn das Gericht zu neun Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil wurde an das Berufungsgericht geschickt.
Öztaş bedankt sich für seine Unterstützer
Der todkranke Journalist bedankt sich bei seinen zahlreichen Unterstützern: „Ich habe meinem Vater erzählt, dass sehr viele ihn in den sozialen Medien unterstützen. Er hat geweint. Er wollte es mir nicht zeigen, aber seine Stimme hat gezittert. Er grüßt alle und bedankt sich sehr bei ihnen,“ hat seine Tochter in einem Gespräch mit KHK TV erzählt.
Der Text wurde für die deutsche Übersetzung redaktionell bearbeitet. Das Original finden Sie hier.